Im vorliegenden Fallbeispiel möchte ich einen Sachverhalt illustrieren, den ich vor einiger Zeit bei der Stute einer Kundin beobachtet habe. Die Besitzerin kämpfte über mehrere Monate hinweg mit einem hartnäckigen Fall von Mauke, bei dem sämtliche herkömmlichen Therapieansätze erfolglos blieben. Die betroffenen Hautstellen vergrößerten sich stetig, die Entzündung breitete sich aus, und das Gewebe am Bein schwoll an. Die Behandlung gestaltete sich zunehmend schwierig, da die betroffenen Stellen schmerzhaft waren. Doch was genau verbirgt sich hinter den Begriffen Mauke und Vaskulitis, und wie erfolgt die Behandlung?
Was ist Mauke? Mauke bezeichnet eine Dermatitis, also eine Entzündung der Haut, im Bereich der Fesselbeuge des Pferdes. Es handelt sich dabei um einen Symptom-Komplex, der durch unterschiedliche Faktoren ausgelöst werden kann.
Wie entsteht Mauke? Es existieren diverse Ursachen, die die Entwicklung von Mauke begünstigen können:
- Feuchtigkeit, Schlamm, Sand, hautirritierende Pflanzen oder Einstreu
- Langer Fesselbehang
- Unpigmentierte Haut
- Mangelhafte Stall- oder Weidehygiene
- Bakterien: z.B. Staphylococcus aureus, Dermatophilus congolensis
- Pilze: Trichophyton equinum
- Milben: Chorioptes spp., Herbstgrasmilben
- Vaskulitis (Entzündung der Blutgefäße)
- Photosensibilität (lichtbedingte allergische Reaktion)
In der Regel sind feuchte Weiden oder Paddocks die primären Auslöser, da sie die Haut aufweichen und reizen, was wiederum kleine Risse begünstigt. Sekundär können Bakterien, Pilze und Parasiten die Hautläsionen besiedeln und zu weiteren Entzündungen führen.
Insbesondere wird die Vaskulitis häufig mit Photosensibilität (Lichtempfindlichkeit) in Verbindung gebracht. Die betroffenen Stellen neigen dazu, feucht zu sein, es können Krusten entstehen, und durch die Entzündung kommt es häufig zu Ödemen (geschwollenen Beinen), die sich durch Bewegung normalisieren.
In chronischen Fällen bildet sich eine raue, "warzige" Oberfläche. Neueste Studien legen außerdem nahe, dass eine Reaktion auf Gras eine Rolle spielen könnte. Dies betrifft in der Regel nur die weißen Stellen an den Beinen.
Behandlungsempfehlung: Es wird empfohlen, die Beine (lichtundurchlässig) vor Sonne abzudecken, wenn das Pferd auf die Weide geht. Die entzündeten Stellen sollten mit Jodseife gereinigt werden, und auf eine gute Mineralisierung ist zu achten. Die Ernährung sollte möglichst zuckerarm und getreidefrei sein, zudem sind Aminosäuren als unterstützende Maßnahme zu betrachten.